7. November 2017 Archiv

Neues Sendeformat bei VOX – Teilnehmer gesucht – „Die Aussprache“

Das Produktionsstudio itv sucht für ein neues Sendeformat beim Sender VOX Teilnehmer.

Um was geht es?

Mittlerweile getrennte Paare sollen sich in einer Wohnung treffen und vollkommen unbegleitet versuchen ihre alten Geschichten gemeinsam aufzuarbeiten.Den Ex-Partnern soll ein ruhiger, neutraler Boden geboten werden, um abseits von Alltag und äußeren Einflüssen die Möglichkeit auf ein intensives Gespräch zu haben. Die Ex-Partner treffen  sich in einem Appartement -  natürlich haben sie sich schon mal vorher Fragen überlegt, die er dem jeweils  anderen über die Beziehung stellen möchten und über Themen, die sie noch beschäftigen.Das Hauptaugenmerk liegt eigentlich eher darauf, dass sich die Ex-Partner jetzt nicht von irgendwem während des Gesprächs "therapieren" lassen, sondern die Chance nutzen, ruhig und abgeschottet von dem ganzen Drumherum, das einen sonst im Leben noch so beeinflusst, frei sprechen zu können. Sie müssen natürlich mindestens bereit dazu sein, zuzuhören, was der andere zu sagen hat.

Es wird kein Mediatorenteam vor Ort sein, es wird auch kein Kamerateam im Raum sein. Natürlich gibt es schon fix installierte Kameras, sonst gäbe es ja auch keine Sendung....

Wo findet das statt?

aufgezeichnet wird im Raum Köln  - Betroffene können sich aber von überall melden

Wie kann ich mich bewerben?

Unter folgendem Link : https://www.itvstudios.de/casting/bewerben_da

Kontaktmail: dieaussprache@itvstudios.de

Ansprechperson: Frau Franziska Byns

Die Hoffnung des Senders ist es, dass der Schritt zu diesem Format vielleicht für beide nochmal eine andere Ebene bietet. Vielleicht reißt oder rauft man sich da eher mal zusammen, entgeht einem ehrlichen Gespräch nicht frühzeitig und kann so wirklich mal zu einem Ergebnis kommen.

 

 

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Gastbeitrag #metoo #notme – Scheindebatten und die Frage nach Courage

#meeto und #notme sind aktuell weltweit groß diskutierte Themen im Themenspektrum sexuelle Belästigung usw.

Martin Morauf ist zwar auch der Obmann des Vereines Väter ohne Rechte (VoR) - hat diesen Artikel aber ganz bewusst als Privatperson geschrieben und veröffentlicht. Ein Bezug zu Kinderthemen ist nur bedingt gegeben - mit Falschanschuldigungen gibt es aber schon auch einen indirekten Bezug.

veröffentlicht hat Martin Morauf in der Plattform Fisch + Fleisch und ist in der allgemein hysterisch aufgeladenen Stimmung ein wohltuender, ehrlicher und nachdenklich stimmender Artikel:

Unter »me too« verstand ich bisher Menschen, die sich an Adriastränden oder in Fernostmetropolen billig mit gefälschter Markenware versorgten, um »auch dabei sein« zu können oder F- bis Z-Promis, denen nichts zu peinlich ist um ihr Gesicht mit aller Gewalt ins Fernsehen oder in in eine Zeitung zu zwängen. So gesehen passt die Bezeichnung #MeToo perfekt zu dem, was sich derzeit an Empörungs-Hysterie abspielt.

Zu den Fakten: In Hollywood wurde heraus gefunden, dass geflügelte Worte wie »Besetzungscouch« oder »Wen muss ich hier flachlegen, um einen Job zu bekommen« überraschenderweise einen realen Hintergrund haben. Es gibt also tatsächlich Männer, die ihre Machtpositionen im Geschäftsleben dahingehend ausnutzen, dass sie Frauen Jobs im Tausch gegen sexuelle Gefälligkeiten anbieten. Und es gibt Frauen, die das annehmen. Wer hätte das gedacht?

Im Zuge dieser epochalen Erkenntnis entsteht nun eine Diskussion über sexuelle Belästigung. Darüber inwieweit diese in unserer Gesellschaft tatsächlich (noch) vorhanden ist, inwieweit solches Verhalten tatsächlich (noch) toleriert wird und da offenbaren sich teilweise erbärmliche Zustände. Es böte sich also die Chance, eine sinnvolle Debatte darüber zu führen, wie tatsächlich ungustiöses Verhalten künftig zu minimieren ist und wie man zwischen Nötigung und Handlungen in beiderseitigem Einverständnis unterscheidet. Diese wird leider nicht genutzt.

Statt dessen blüht eine Scheindebatte und eine künstliche Erregungskultur. Es melden sich eben nicht nur Frauen zu Wort, die tatsächlich Opfer sexueller Belästigung wurden. Wir hören und lesen von Frauen, die angeblich traumatisiert sind, weil sie vor Jahren einmal zotige Bemerkungen, ein missglücktes Kompliment über ihr Aussehen oder einen Anmachversuch hinnehmen mussten. Teilweise mit dem Effekt, dass die Täter ohne Verhandlung und ohne Verjährungsfrist medial geächtet werden, vielleicht sogar ihren Job verlieren und damit auch ihre Familien – Frauen und Kinder – in existenzielle Schieflage geraten. Und diese #MeToo-erregten PseudoopferInnen wirft man nun unter medialem Getöse in einen Topf mit den tatsächlichen Opfern.

Das führt natürlich dazu, dass sich die Beführworter des gepflegten Herrenwitzes dazu berufen fühlen, eine Täter-Opfer-Schuldumkehr zu betreiben und sich gegenseitig in der Verächtlichmachung der wahren Opfer übertreffen. Bravo!

Und HardcorefeministInnen wie Heinisch-Hosek nutzen den aufkeimenden Rückenwind um wieder einmal strengere Strafen für verbale Entgleisungen von Männern – und wohl gemerkt NUR von Männern – zu fordern. Nicht nur ein Bauarbeiter, der gegenüber seiner (in der realen Welt wohl kaum existenten aber in der heinisch-hosekschen Gedankenblase durchaus vorkommenden) Bauarbeiterkollegin eine zweideutige Bemerkung macht, soll künftig bestaft werden, sodern auch jeder Bauarbeiter, der einer Passantin hinterher pfeift. Denn pfeiffende Bauarbeiter sind sicher eines der drängensten Probleme, unter denen Frauen in unserer heutigen Gesellschaft zu leiden haben …

Ob es im heinisch-hosekschen klischeehaften Idealbild einer Gesellschaft auch Strafen für Frauen geben soll, die Männer kränken, herabwürdigen oder beleidigen darf bezweifelt werden.

Ich denke jedenfalls, dass es erwachsenen Menschen zuzumuten ist, »Nein« und »Hör damit auf, das empfinde ich als belästigend, verletzend, unangepasst, wasauchimmer …« zu sagen. Wenn der so Angesprochene sein Verhalten nicht einstellt, ist der Tatbestand der sexuellen Belästigung gegeben und die Linie ist somit klar gezogen. Sich Jahre oder Jahrzehnte später via Twitter, Facebook oder Yellowpress über einen Griff aufs Knie oder eine grausliche Bemerkung zu beschweren, ist nicht erwachsen. Und einen Film-Job für einen Blow-Job anzunehmen und hinterher zu jammern auch nicht.

Hören wir doch bitte auf, so zu tun, als wären alle Frauen auf der einen Seite und alle Männer auf der anderen Seite homogene Gruppen. Es gibt Frauen, die auf macht- und gelddominiertes Alphamännchengehabe reflektieren. Der lugnersche Streichelzoo aus Mausis, Katzis, Bambis und anderen Kleintieren wäre nicht denkbar, handelte es sich nicht um einen millionenschweren Baumeister sondern um einen Mindestrentner, der alleine auf seinen Adoniskörper, seine Eloquenz und seinen Charme angewiesen ist. Und wieviele Männer gibt es, die politisch korrekt, stets höflich, zurückhaltend und freundlich – aber leider auch ungef…t durchs Leben gehen, weil so ein Verhalten eben auf viele Frauen abtörnend wirkt?

Ich will nicht in einer Gesellschaft leben, in der polternde Halbaffen Frauen benutzen, ganz einfach weil sie über Geld und Macht verfügen und denken, dass Regeln nur für die Anderen da sind. Ich will aber auch nicht in einer Gesellschaft leben, in der eine Frau jederzeit die Möglichkeit hat, den Ruf, die Familie und die Existenz eines Mannes zu gefährden indem sie ganz einfach behauptet, er hätte vor Jahren Unerhörtes zu ihr gesagt.

Deshalb denke ich, dass es einerseits natürlich effizienten Opferschutz und harte Sanktionen in Fällen tatsächlicher sexueller Belästigung oder Nötigung braucht und andrerseits eine Diskussion über Zivilcourage. Wenn es nicht mehr cool ist, sich – egal in welcher Form – daneben zu benehmen und wenn man gesellschaftlich geächtet wird, wenn man sich im Job oder in der Öffentlichkeit wie die sprichwörtliche Axt im Walde aufführt, dann wird es auch keiner mehr tun. Dazu wird die Debatte hoffentlich noch irgendwann führen. Und auch dazu, dass wir als Gesellschaft lernen zwischen sexueller Gewalt, sexueller Belästigung und schlechtem Benehmen zu differenzieren und frei und eigenverantwortlich genug bleiben, um Straftaten zu sanktionieren und einen »Lärcherlschas« als solchen erkennen und auch so bezeichnen zu dürfen.

Quelle: https://www.fischundfleisch.com/martin-morauf/metoo-40670

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