Männerpolitik auf dem Abstellgleis

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Aigner,
zunächst möchte ich mich sehr herzlich für Ihren Kommentar in der Presse vom 25.11.2020 bedanken. Als Gründer und Obmann des Vereins Väter ohne Rechte (VoR) kann ich Ihren Worten nur vollinhaltlich zustimmen, die ich durch folgende persönliche Erfahrungen ergänzen möchte:
Obwohl der Verein ausdrücklich überparteilich ist, wurde er immer in eine Nähe zur FPÖ gerückt, die es in Wahrheit nie gab. Dieses Faktum wurde von den Medien ebenso negiert, wie die Tatsache, dass der Verein sich immer für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung BEIDER Geschlechter eingesetzt hat. Von Anbeginn an war die Frauenquote im Verein annähernd gleich hoch wie die der Männer, die bei uns Unterstützung gesucht haben. Von einer einseitigen Ausrichtung kann daher nicht die Rede sein, ganz abgesehen davon, dass sich der Verein in erster Linie nicht um Väter oder Mütter gekümmert hat, sondern tatsächlich um das Kind und dessen Recht auf BEIDE Elternteile nach einer Trennung oder Scheidung. Die ausdrückliche Kompetenz des Vereins wurde von DiskussionsveranstalterInnen und den Medien konsequent missachtet. Das ging sogar soweit, dass Entgegnungen oder Hinweise auf unrichtige Berichterstattungen, die auf allgemein anerkannten wissenschaftlichen Studien basierten, einfach ignoriert wurden. Aus meiner Sicht wurden stattdessen ganz bewusst Fake News in den Medien kolportiert. Vermutlich wurden auch ganz bewusst keine VertreterInnen des Vereins in Fernsehsendungen eingeladen, weil deren Kompetenz die gewünschte Botschaft der, wie ich meine, oftmals politisch instrumentalisierten Medien, zumindest in Frage gestellt hätte. Nicht selten mussten wir hören, dass unsere Äußerungen leider nicht gedruckt werden dürfen, weil die Chefredaktion das abgelehnt hat. Die fertigen, weit objektiveren und faktenbasierten Artikel von JournalistInnen landeten im Rundordner. Als ein Beispiel unter vielen darf ich die, wie ich meine, im Frühjahr 2020 laufende Kampagne des ORF gegen Männer und Väter bringen, bei der beispielsweise in der Sendung Thema, moderiert von Herrn Feuerstein, oder im ORF Wien zahlreiche Diskriminierungen von Männern und Vätern sanktionslos ausgesprochen wurden. Die vom Verein Väter ohne Rechte sofort erfolgten Erwiderungen wurden sowohl von den Printmedien, als auch vom ORF und allen anderen angeschriebenen Sendern, vor allem aber auch von der Politik nicht einmal mit einem Beistrich erwähnt. Diese aus meiner Sicht bewusst gesteuerte Missachtung lässt einem Verein, der auf ehrenamtliche MitarbeiterInnen angewiesen ist und nicht einmal annähernd die finanziellen Mittel erhält, wie sie die kleinste Frauenorganisation bekommt, kaum eine Chance, öffentlich wirksam aufzutreten. Umso stolzer kann der Verein sein, dass er nach wie VoR aktiv ist und im Sinne des oben erwähnten Rechts des Kindes auf BEIDE Eltern nicht müde wird, sich für dieses einzusetzen.

Martin Stiglmayr, Obmann

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